Mal eine Videospiel-Review

So, ich weiß, dass es im Moment eher ruhig hier bei Houshi-Roshi-Subs ist, allerdings werden bald wieder Releases kommen, keine Angst, bis dahin mal eine Review von mir für ein Videospiel. Leider werde ich keine hochwertigen Bilder oder sowas benutzen, aber hoffentlich werdet ihr trotzdem viel Spaß beim lesen haben. :D

 

Prolog:

Also, da gerade der Heiligtum-Arc bei uns hier läuft, hab ich mir gedacht, eine Review für einen der missglückten 3 Versuche, Saint Seiya in Deutschland doch noch zu einem Erfolg zu machen (in 2005), zu machen. Der eine wäre dieses Spiel, der andere der 1. Movie und der 3. wäre der Saint Seiya Episode G Manga, welcher nach 8 von 16 Bändern eingestellt wurde. Ehrlichgesagt auch der Hokuto no Ken und der B't X Manga wurden auch ähnlich abgebrochen und alle vom selben Verlag, hmm. Naja, auch egal, jedenfalls habe ich mir das Spiel erst letztens auf ebay geholt und das nur für einen Spottpreis von 7 €. Supi ^^.

Story:

Die Handlung des Spiels ist eine für PS2-Spiel komprimierte Version des Heiligtum-Arcs, wie man unschwer am Titel erkennen kann. Prinzipiell also Folge 41-73. Wer also ohne jegliche Verwirrung das Spiel spielen möchte, sollte zumindest die Folgen 1-41 gesehen haben. Kein Wunder, dass das Spiel kein Erfolg in Deutschland war. Nun gut, der Prolog des Spiels beinhaltet eine kurze Zusammenfassung der Handlung samt Einführung der Charaktere, also wird man nicht vollkommen verwirrt sein (abgesehen von der lächerlichen Übersetzung, aber dazu später mehr). Das Spiel ist voll von Zwischensequenzen, die sehr originalgetreu präsentiert werden. Einziger Wehrmutstropfen ist nur, dass wenn ihr einmal den Storymodus durch habt, ihr keine bestimmten Levels nachspielen könnt. Wenn, dann könnt ihr nur den ganzen Modus von vorne anfangen, oder dort weitermachen, wo ihr aufgehört habt. Bis auf den Endkampf und den Waagen-Tempel müsst ihr in jedem Tempel nur einen Kampf austragen (Das Spiel nennt übrigens die Tempel, Paläste). In diesem Fall habt ihr die Story ziemlich schnell durch. Jedoch wenn ihr ein zweites Mal den Modus macht, könnt ihr Zusatzmissionen machen, die es euch erlauben, noch mehr Charaktere freizuspielen wie Marin, Misty etc.

 

Gameplay:

Es ist wie hätte man's gedacht, ein Beat' Em Up. Die Steuerung ist ziemlich gewöhnungsbedürftig, um es nett auszudrücken. Das Kampfsystem ist relativ unausgereift, besonders wenn man Brave Soldiers für die PS3 gespielt hat, es ist wie als würde man nach DBZ Budokai 3 wieder Budokai 1 zocken, es liegen wirklich Welten dazwischen. Es fühlt sich anfangs einfach ziemlich steif an (Ich würde jedem raten, das Tutorial am Anfang zu machen, weil ansonsten wird man nicht klar kommen, indem man nur hirnlos auf Knöpfe drückt). Man gewöhnt sich allerdings irgendwann dran und nach einer Weile hatte ich sogar Spaß damit. Es gibt hier auch einige zusätzliche Moves, die das Spiel teils einzigartig machen. Ein gutes Beispiel sind die Big Bang-Attacks (Ultimate Angriffe), normalerweise wenn ihr in so einen Move gelangt, könnt ihr euch nicht wehren, aber hier könnt ihr an einem bestimmten Zeitpunkt die Kreis-Taste drücken, um in einen "Strahlenkampf" zu gelangen. Prinzipiell müssen beide Spieler (oder halt 1 Spieler und der Computer-Gegner) den linken Analog-Stick schnell drehen und oft auf die 4 Haupttasten drücken, der der sich mehr dabei anstrengt gewinnt. Der Gewinner des Strahlenkampfs feuert dann seinen Big-Bang-Attack ab. Es ist sehr ähnlich wie in einem DBZ-Spiel, nur dass es hier nicht zwei Strahlen sind, die aufeinanderprallen. Ein anderes Feature, was ich nicht so sehr mag, ist dieser Aufrappel-Modus, wie ich ihn gerne nenne. Wenn ihr besiegt wurdet und dies nicht durch einen Big-Bang-Attack geschehen ist, kommt ihr in ihn. Im Grunde könnt ihr euch wieder aufrappeln und die Hälfte eures Lebens zurückerlangen. Dies macht ihr, indem ihr ähnlich wie beim Strahlenkampf, einfach den linken Analog-Stick drehen und die vier Haupttasten oft drücken. Ihr könnt dies insgesamt 3 Mal machen. Und von mal zu mal wird es schwerer aufzustehen, beim 3. Mal habe ich es nie hingekriegt. Für das erste Spiel, dass von Saint Seiya in 3D gemacht wurde, ist es nicht übel, aber auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig. Im Vergleich zu dem PS3-Spiel ist die KI sogar intelligenter (aber auch agressiver, siehe Endboss). Für ein Kampfspiel empfand ich den Schwierigkeitsgrad als ziemlich schwer, obwohl es auf normal eingestellt ist, es ist keinesfalls unmachbar, aber stellenweise wirklich frustrierend. Teils liegt's aber auch wirklich an dem Kampfsystem. Aber wenn ihr denkt, dass euch die frühen Gegner den Nerv rauben, wartet nur ab, bis der letzte Endboss kommt, sie haben sich wirklich Mühe gegeben und ihn zum stärksten Gegner des Spiels gemacht. Glaubt mir, er wird euch in den Arsch treten und euren Controller zum schwitzen bringen. Noch dazu müsst ihr 3 Mal gegen ihn kämpfen, den ersten Kampf mit Seiya, den zweiten mit Ikki und den dritten noch mal mit Seiya und er wird von Mal zu Mal schwerer. Ich glaube, ich habe eine ganze Stunde allein nur am dritten Kampf gesessen (und ich glaube, das ist länger, als der Kampf in der Serie schon insgesamt gedauert hat). Seine Angriffe sind zu einem Großteil unblockbar und wenn ihr ihn werfen wollt, löst er fast immer eine Explosionswelle aus, die euch zurückwirft. Und versucht erst gar nicht Ultimates gegen ihn einzusetzen, er wird sie so ziemlich immer mit einem Strahlenkampf abwehren und euch seinen eigenen verpassen. Er strengt sich so dermaßen dort an, dass es nahezu unmöglich ist, gegen ihn zu gewinnen. Ein Freund von mir hat das einmal mit größter Mühe hingekriegt. Allerdings, wenn ihr es irgendwann hinkriegt, gegen ihn zu bestehen, seid ihr sowas von froh, wie man es selten ist.

 

Grafik:

Die Grafik ist für PS2-Standards passabel aber nicht besonders spektakulär, zu 2005 hat man schon besseres gesehen . Ein gewisses Cel-Shading wie bei DBZ Budokai 2/3 hätte nicht geschadet.

 

Charaktere:

Die Anzahl an Charakteren ist zufriedenstellend, bedenkt man, dass dies nur ein Arc ist. Es sind zum einen, die 5 Haupt-Bronze-Saints dabei. Dann die 12 Gold-Saints und dann noch die 3 Silver-Saints Shaina, Marin, Misty (Mal im Ernst, wieso ist der drin? War er wirklich beliebt genug, um da mitzumischen?).

 

Musik und Audio:

Die Musik ist ganz gut, es kommt den Tracks der Serie ziemlich nah und hat eine ähnliche Atmosphöre, wenns natürlich nicht ganz so gut wie bei der Serie ist. Die japanischen Sprecher sind zum größten Teil die selben, wie bei der Hauptserie, nur welche, die vor der Spieleherstellung gestorben sind, wurden ersetzt. Ihr könnt das Spiel allerdings mit französischer Sprachausgabe spielen. Einziger Wehrmutstropfen ist nur, dass Pegasus Fantasy aus der europäischen Version rausgenommen wurde und durch einen vollkommen anderen Instrumental-OST ersetzt wurde.

 

Deutsche Übersetzung:

Ok, hier kommen wir zu einem Punkt, den normalerweise Spiele-Reviews nicht machen, aber da ich auch den Anime dazu auch übersetze, denke ich, dass ich zur Übersetzung was sagen muss. Kurzum, sie ist grauenhaft. Ich kann teils problemlos Übersetzungsfehler erkennen und die Namen sind teilweise einfach lächerlich. Man merkt, dass die Übersetzer wirklich keine Ahnung hatten, wie sie mit den Dialogen und mit den Begriffen umgehen sollten, viele Sachen sind einfach wörtlich aus dem französischen übersetzt, selbst wenn sie keinerlei Sinn ergeben. Beispiele: Ratet mal wie sie Cloth in dem Spiel übersetzt haben? Rüstung? Pff... hättet ihr wohl gern. Vielleicht Panzer oder Kampfanzug? Nope, es ist wortwörtlich übersetzt worden zu Stoff. STOFF! Ich beschwer mich ja auch schon, wenn ich das Wort Rüstung gelesen/gehört habe, statt Cloth aber immerhin stimmt das noch bis zu einem gewissen Grad. Es ist zwar dasselbe, als würde man ein Zanpakutou aus Bleach einfach Schwert nennen. Aber prinzipiell ist eine Cloth eine Rüstung. So, aber das ist noch nicht mal alles. Saints haben sie teils so und mal so übersetzt. An zwei Stellen (soweit ich mich erinnere) heißt es Heiliger (facepalm) und im Rest einfach nur Ritter. Also haben wir Goldritter die gegen Bronzeritter mit ihren Stoffen bekämpfen. Super. Und sowas passiert nun mal wenn man keine Ahnung hat, was Saint Seiya ist. Wenn ich mir diese Übersetzung anschaue, dann bin ich schon froh, dass Brave Soldiers für die PS3 keine bekommen hat, denn wozu überhaupt, wenn die Übersetzer eh keine Ahnung haben, was da steht. Noch dazu gibt es Schlampereien hin und wieder, z.B.: Im Endkampf, wenn der Typ in diesem "Wiederaufrappel-Modus" ist, sagt sein "Geist" im Untertitel: "Qui es?" Was mir übrigens gezeigt hat, dass die Übersetzung anscheinend wirklich aus dem französischen und nicht dem englischen ist. Insofern ist der Untertitel vielleicht passender, wenn man's in französisch spielt. Aber wer will schon Saint Seiya in französisch spielen? (Abgesehen von Franzosen vielleicht, wobei ich gelesen habe, dass selbst sie mit ihrer Saint Seiya-Synchro nicht allzu zufrieden sind.)

 

Fazit:

Das Spiel hat mit vielen Problemen zu kämpfen, dennoch ist es wegen bestimmten Sachen, definitiv Wert für Saint Seiya-Fans zu spielen. Wer also den Heiligtum-Arc in verkürzter Form noch mal sehen will, und sogar dabei sein will, der ist bei diesem Spiel an der richtigen Stelle. Für Nicht-Saint-Seiya-Fans, oder Leuten, die noch nie was von Saint Seiya gespielt haben, würde ich keine Empfehlung geben, da man einige Sachen dann einfach nicht versteht, und das Kampfsystem einfach sehr altbacken und überholt ist. Jedoch würde ich trotzdem für beide Parteien eher Brave Soldiers für die PS3 empfehlen, zwar hat es keinen so originalgetreue Zwischensequenzen, aber es hat eine rundum bessere Steuerung und mehr Charaktere zu bieten. (Außerdem sind der Poseidon und Hades-Arc dort auch vollständig enthalten, im Gegensatz zum 2. PS2-Spiel)

 

Bewertung:

60 / 100 = OKAY

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