Saint Seiya - Soldiers' Soul (PS4) - Review

Als ein neuer Saint Seiya-Anime im Jahr 2015 anfing (Saint Seiya – Soul of Gold) wurde gleichzeitig auch ein neues Videospiel angekündigt. Es wunderte mich, dass sie es nicht einfach Brave Soldiers 2 genannt haben. Es hat die selbe Grafik, dasselbe Kampfsystem und größtenteils die selben Modi wie der erste Teil. Man könnte es auch Saint Seiya – Brave Soldiers Ultimate/Special Edition nennen, da es auch u.a. Die DLCs von Brave Soldiers allegar beinhaltet. Da das Spiel wie gesagt sehr ähnlich wie BS ist, werde ich in der Review mehr auf die Unterschiede eingehen, als auch auf die Verbesserungen/Verschlechterungen gegenüber dem Vorgänger.

 

Das Kampfsystem wurde etwas ausgebaut und fühlt sich auch schneller und flüssiger als der Vorgänger an. Was nun anders ist, ist dass der Kreis-Knopf keinen Special-Move mehr ausführt, sondern eine Art Ki-Schuss, der etwas Cosmo kostet. Dieser wird eher selten eingesetzt, aber ich finde diese Neuerung Willkommen, da auch in der Serie man mal sah, wie die Charas solche Schüsse nutzten. Special-Moves führt man nun aus, in dem man den R2-Knopf gedrückt hält und es mit einer der drei Angriffstasten kombiniert. Zur besseren Veranschaulichung sieht man auch an der unteren Ecke, welcher Special-Move in Kombination mit welcher Taste aktiviert wird. Mit Quadrat und Dreieck werden die zwei normalen Specials eingesetzt, während mit Kreis der Ultimate ausgeführt wird. Ein Unterschied ist nun, dass die Cosmo-Anzeige nicht in 4 Balken unterteilt ist, sondern eine kontinuierliche Leiste ist. Der Ultimate hängt jetzt unmittelbar mit der Siebten-Sinn-Leiste zusammen. Sobald die Leiste voll ist, kann man den Ultimate einsetzen. Ansonsten kann man auch während des Siebten-Sinn-Modus jederzeit den Special ausführen. Auch ein Unterschied ist die Nutzbarkeit des Teleport-Moves, während in BS dieser jederzeit eingesetzt werden konnte, scheint es hier nur kurz vor einem Angriff und während einer Pause in der Kombo zu funktionieren. Außerdem wird man nicht direkt hinter den Gegner gebracht, sondern ein Stück zurück, darüber hinaus kostet der Teleport auch deutlich mehr Cosmo. Im Vorgänger brauchte es immer einen Balken, aber hier ist es knapp ein Drittel des Balken. Es hört sich so an, als ob es ein großer Rückschritt gegenüber dem Vorgänger ist, aber in meinen Augen ist es eine Verbesserung, da oftmals im Vorgänger man mit dem Gegner sich immer wieder hin und her teleportiert hat, bis der Balken leer ist. Und dies ist etwas, dass zwar in DBZ ist, aber nicht in Saint Seiya. Dort passiert es wirklich nur wenige Male im Kampf, dass der Chara sich hinter den anderen teleportiert.

Der Rest bleibt wie gewohnt beim alten. Insgesamt kann ich sagen, dass das Kampfsystem nun besser und ausgefeilter ist. Es bietet nicht viel mehr Tiefe als der Vorgänger, spielt sich aber flüssiger und handlicher.

 

Zu den Modi. Einmal gibt es "Legend of Cosmo", der hier den Story-Modus darstellt. Das erste, was einem auffällt, ist dass man die Auswahl hat, welchen Arc man zuerst nachspielen will. Dies finde ich interessant, da Leute, die Brave Soldiers vorher gespielt haben, die Möglichkeit haben, direkt Asgard zu spielen und unter anderem gibt es auch die Möglichkeit, seinen Lieblings-Arc direkt zu spielen oder es sich so zu verteilen, wie es einem gefällt. Zwar interessiert mich das nicht wirklich, da ich einfach chronologisch die Story abarbeite, aber immerhin gibt es bestimmten Leuten die Möglichkeit, es so zu spielen, wie es ihnen gefällt. Was auch besser ist, ist dass es jetzt richtige Zwischensequenzen während dem Modus gibt und keine Standbilder aus dem Anime kombiniert mit Stills von den Charas. Die Sequenzen tun ihren Job, wirken stellenweise aber etwas statisch und billig. Es ist verkraftbar, aber im Vergleich zum Vorgänger ist es dennoch eine große Verbesserung. Was den Aufbau der Level angeht, ist er genauso wie vorher. Heiligtum, Poseidon und Hades sind allesamt vom Aufbau genau gleich und sogar die Herausforderungen sind exakt die selben. Auch keine Verbesserung fand der Aufbau von Hades, obwohl die God-Cloth-Versionen von Shiryu, Hyoga, Shun und Ikki inzwischen spielbar sind. Da der neue Anime Soul of Gold ebenfalls in Asgard spielt, hat man sich auch entschieden, den Asgard-Filler-Arc aus dem klassischen Anime in das Spiel einzubauen. Er repräsentiert den Arc genausogut wie die Heiligtum- und Poseidon-Arcs, was aber auch nicht schwer ist, da das Schema prinzipiell dasselbe ist. Was auch neu ist, ist dass ähnlich wie bei dem ersten PS2-Spiel man, wenn man einen Kampf verliert, man von Athena angefeuert wird, während man auf dem Boden liegt und durch wiederholtes Tastendrücken einen Balken füllt, bevor 10 Sekunden ablaufen. Hat man das geschafft, erhält man als Bonus die Möglichkeit den Kampf von vorn anzufangen, jedoch mit vollem Cosmo-Balken. Je öfter man allerdings verliert, desto langsamer füllt sich der Balken und umso schwerer wird es. Dieses Element finde ich ziemlich gelungen, da es auch dem Anime noch treuer wird. Eine weitere Verbesserung, die Kämpfe muss man nicht im 3-Runden-System ausführen, sondern kann sie per Optionen auf einen einzelnen Kampf runtersenken. Sehr gut.

Zum Roster gesellen sich nun 9 Charas aus Asgard hinzu, als auch die God-Cloth-Versionen von allen restlichen Hauptcharas neben Seiya. Ein Kaufanreiz sind auch die God-Cloth-Versionen von allen 12 Gold-Saints. Was man noch hinzu sagen sollte, ist dass die Ultimates der God-Cloth-Saints einfach bombe sind. So episch sahen die Specials nicht mal im Anime aus und es ist für jeden Fan ein Augenschmaus. Während viele Kostüme als einzelne Charas im Vorgänger verzeichnet wurden, verkürzt man diese Anzahl hier und gibt einem Charakter dadurch mehrere Kostümslots. Zwar sind immer noch 4 Versionen von Seiya spielbar, 3 von den restlichen Bronze-Saints (außer Ichi und Jabu) und jeweils 2 von jedem Gold-Saint. Jedoch haben diese dann auch wirklich Unterschiede in den Stärkewerten und es ist mehr gerechtfertigt, als im Vorgänger. Und insgesamt kommt der Roster immer noch auf knapp 45 originelle Charas, was sich durchaus sehen lassen kann. Darüber hinaus kann man jetzt bei vielen Charas die Ultimates auswählen. Ich habe nicht darauf geachtet, ob die einen mehr Schaden machen, als die anderen, aber sie haben meist eine andere Art und Weise, wie man den Gegner erwischen kann.

 

Direkt die Möglichkeit als die Gold-Saints mit God-Cloths zu spielen gibt der neue Modus 

"Battle of Gold". In diesem erledigt man 3 Kämpfe mit jedem God-Cloth-Gold-Saint (Komisch, hierfür haben sie für Shiryu, Ikki usw. in God-Cloths Ereignisse und Zwischensequenzen gemacht, aber für den Storymodus keine, hmm...). Die Story ist ein Was-wäre-wenn-Szenario, das keinen wirklichen Sinn ergibt und die Charas ohne jeglichen Grund gegeneinander kämpfen, jedoch ist es eine gute Möglichkeit, alle God-Gold-Saints auszuprobieren. Sobald man mit einem der Saints drei S-Ränge geschafft hat, hat man die Möglichkeit, gegen sich selbst noch als Bonus zu kämpfen. Sobald man den normalen Battle of Gold geschafft hat, spielt man einen neuen Battle of Gold-Modus frei, in dem man jeden Charakter spielen kann. Dies ist quasi der Arcade-Modus des Spiels. Prinzipiell hat man 3 Kreise, in denen jeweils 12 Slots sind. Sobald man den Modus anfängt, fängt man beim innersten Kreis auf einem Random-Slot an. In jedem Slot befindet sich ein Gegner, der mit Assist Phrases ausgestattet ist (siehe weiter unten zur näheren Bedeutung davon). Jedes Mal, wenn man den Gegner bekämpft, erhält man eine bestimmte Punktzahl nach dem Kampf, je nachdem wie gut man gekämpft hat. Erreicht man eine bestimmte Punktzahl hat man die Möglichkeit, in den nächst äußeren Kreis zu wechseln und dort sammelt man weiter Punkte, um an den äußersten Kreis zu gelangen. Ist man am äußersten Kreis kämpft man gegen einen Boss, welcher von einem God-Gold-Saint dargestellt wird. Hier sammelt man Assist Phrases und kann sie an seinen eigenen Chara zwischen den Kämpfen ausrüsten. Dieser Modus ist in meinen Augen auch gelungen, da er kurzweilig ist und man hier auch die Möglichkeit hat, die Charas zu nutzen, die man weder im Story-Modus, noch in dem anderen Battle of Gold nutzen konnte.

Was es mit den Assist Phrases auf sich hat, erkläre ich jetzt. Jeder Chara hat hier Slots, die man mit Assist Phrases füllen kann. Diese sind quasi Skills, die man seinem Chara gibt. Beispielsweise "erhöhter Angriffsschaden", "leichtere Cosmo-Regeneration" usw. Dies ist ein Element, das dem Kampf auch etwas mehr Tiefe verleiht und es gibt einem die Möglichkeit, seine Lieblings-Charas richtig schön aufzumotzen.

Ansonsten sind alle Modi so ziemlich die selben wie beim Vorgänger. Es gibt Turniere, Survival-Modus, freier Kampf und Online.

 

Zur Grafik und zum Sound. Größtenteils verwendet es die selben Modelle, wie Brave Soldiers, jedoch sind die Rüstungen jetzt mit einem besonderen Glanzeffekt ausgestattet und sehen dadurch schon fast zu perfekt aus. Ist Geschmackssache, ob man diesen Glanzeffekt mag oder nicht. Ich für meinen Teil finde, die sehen dadurch ganz gut aus. Die Stages haben kaum Verbesserungen erhalten. Lediglich die Lichtverhältnisse für "Hades Heiligtum" sehen jetzt mehr aus wie im Anime, zumindest ist es das Einzige, was mir aufgefallen ist. Auch die Schattentextur während den Zwischensequenzen sieht stellenweise ziemlich komisch aus. Im Turnier-Modus fiel mir auch auf, dass, wenn man den Gegner aus dem Ring schmeißt, er gegen eine Mauer knallt, bei der man für mehr als nur 1 Sekunde sieht, wie unsauber die Textur dort ist. Wäre es nur einmal passiert, hätte ich es nicht angemerkt, aber da es durchaus öfter vorkommt, dass man den Gegner rauskickt, sieht man immer wieder diese hässliche Textur, die auftaucht, wenn der Chara runterfällt. Der Sound ist interessanterweise überhaupt nicht aus Brave Soldiers recycelt. Die Tracks sind vollkommen neu und insgesamt abwechslungsreich und passen sich den Kämpfen gut an. Lediglich bei den Zwischensequenzen merkt man, dass sie immer wieder die selben Tracks verwenden und dadurch, dass sie alle recht kurz sind, hört man da immer wieder die selben Melodien, was einem irgendwann auf den Keks geht.

 

Mein Fazit: Saint Seiya Soldiers Soul ist insgesamt in so ziemlich allem Brave Soldiers überlegen. Für mich gibt es kaum einen Grund mehr, Brave Soldiers zu spielen und Soldiers Soul ist ein vollwertiger Ersatz für mich. Leider bietet es für mich immer noch ein bisschen zu wenig Abwechslung und wären die Sequenzen besser und die Texturen stellenweise besser, könnte ich auf eine 8/10 hochgehen, jedoch sieht es in vielerlei Hinsicht nach einem gehetzten Produkt aus und ich wünschte mir, sie hätten mehr Entwicklungszeit gebraucht, um es zu einem wirklich perfekten Saint Seiya-Spiel zu machen.

Meine Wertung: 7,5 von 10.

 

Was meine Wünsche für die Zukunft betrifft, würde ich gerne ein Saint Seiya-Classic und Omega-Crossover-Spiel sehen, was auf dem selben Kampfsystem wie dieses Spiel aufbaut. Da Omega aber schon seit knapp 2 Jahren abgeschlossen ist und auch ein Originalwerk ist, stehen die Chancen nicht sehr wahrscheinlich, dass es passiert. Aber wer weiß? Immerhin war Asgard auch Filler und man hätte nicht für möglich gehalten, mal den Asgard-Arc in einem Saint Seiya-Spiel zu haben.

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Kommentare: 2
  • #1

    Monrose (Dienstag, 11 Oktober 2016 16:28)

    Habe es selbst gespielt und Hilda ist Extrem und das mit den Truhen war nervig Kaname20 Kannst nach schauen doch die Gott Gold Saints Haben mehre Angriffe neu vor allem Shaka mit sein BigBang angriffen. Jetzt Lobe ich dich Mal gut gemacht

  • #2

    AngryPlaystation (Mittwoch, 12 Oktober 2016 03:34)

    @Monrose:
    Ich sagte, die Ultimates von den God-Cloth-Gold-Saints sind einfach nur bombe. Ich hab nichts davon gesagt, ob sie recycelt sind oder nicht. Und ja, ich weiß, dass jeder God-Cloth-Gold-Saint einen neuen Ulti hat.

    MfG,
    AngryPlaystation